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Ehrenamtliche der BRK-Wasserwacht waren zwischen den Jahren rund um den Königssee häufig gefordert. (Foto: BRK/BGL)

Neun Urlauber gerettet

Schönau am Königssee – Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der BRK-Wasserwacht Ortsgruppe Berchtesgaden waren im Dezember bei mehreren Einsätzen mit insgesamt neun geretteten Urlaubern rund um den Königssee gefordert. Aufgrund des in den Tallagen verhältnismäßig schneearmen Winters und der vielen Schönwettertage waren die Gäste tendenziell weniger auf der Piste und dafür vermehrt beim Wandern unterwegs. Dabei wurde ihnen wiederholt die frühe Dämmerung, die während des Sturms vor Weihnachten umgestürzten Bäume, der in den schattigen und höheren Lagen beständige Altschnee und der regennasse, rutschige und stellenweise vereiste Untergrund zum Verhängnis.


 

Junge Männer geraten im Rinnkendlsteig in Bergnot

Am 29. Dezember mussten die Bergwacht und die Wasserwacht gemeinsam zum Rinnkendlsteig ausrücken, da gegen 18.40 Uhr über Notruf Lichtzeichen im Steig gemeldet worden waren, die auch über die Webcam zu sehen waren. Die Einsatzkräfte suchten den Steig ab 19.30 Uhr vom Boot aus mit Fernglas und Wärmebildkamera ab, konnten die beiden jungen Männer nach einer guten Viertelstunde sichten und Rufkontakt herstellen. Die unverletzten 21 und 20 Jahre alten Männer aus München und der Oberpfalz signalisierten, dass sie Hilfe brauchen, weshalb die Wasserwacht mit dem Boot weitere Bergretter von der Seelände nach St. Bartholomä brachte. Sie stiegen durch den Steig zu den Wanderern auf und führten die jungen Männern aufgrund von Dunkelheit und Nässe nach oben zur Archenkanzel und anschließend per Auto ins Tal. Die Wasserwacht fuhr die restlichen Bergretter wieder über den See zurück zur Seelände und war bis 22 Uhr unterwegs.

Am 30. Dezember waren die Ehrenamtlichen von 14.50 bis 16.15 Uhr mit ihrem Rettungsboot in Salet am Königssee-Südufer im Einsatz, um zwei in Not geratene junge Bergsteiger aus Oberösterreich zu holen. Sie waren am Seeufer angekommen und wollten eigentlich mit der Schifffahrt zurück zur Seelände, hatten aber nicht mehr daran gedacht, dass die Boote während des Winterfahrplans nur bis nach St. Bartholomä pendeln. Die Ehrenamtlichen brachten die beiden 22 und 24 Jahre alten Männer mit dem Boot zurück und ersparten ihnen damit einen anspruchsvollen und riskanten stundenlangen Rückmarsch bei Dunkelheit durch die Berge.

Thüringer kommen im Kesselsteig nicht weiter

Am 27. Dezember mussten Bergwacht und Wasserwacht um 18.20 Uhr zum Kesselsteig am Königssee-Ostufer ausrücken. Dort kam ein 24-jähriger Urlauber aus Thüringen mit seiner Begleiterin im Aufstieg wegen der während des Sturms vor Weihnachten umgestürzten Bäume in der Dunkelheit nicht mehr weiter. Die Ehrenamtlichen stiegen zur Einsatzstelle auf, führten das unverletzte Duo zum Rettungsboot hinab, fuhren es zur Seelände zurück und waren bis 20 Uhr im Einsatz.

Urlauberin stürzte an der Wildfütterung schwer

Am ersten Weihnachtsfeiertag ging der erste Alarm für die Wasserwacht gegen 14.15 Uhr ein, da sich eine 62-jährige Urlauberin aus Nordrhein-Westfalen bei einem Sturz an der Wildfütterung in St. Bartholomä schmerzhaft im Gesicht und am Handgelenk verletzt hatte. Die Ehrenamtlichen versorgten die Frau am Boot, fuhren sie zur Seelände und übergaben sie dort an den Reichenhaller Notarzt und eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes, die sie weiter versorgten und in die Kreisklinik Bad Reichenhall brachten.

In Bergnot geraten am Königssee-Ostufer

Die Wasserwacht war bis 15.30 Uhr im Einsatz und musste gute zweieinhalb Stunden später wieder ausrücken, da kurz nach 18 Uhr ein Notruf vom Königssee-Ostufer eingegangen war, wo sich zwischen Königsbach-Wasserfall und Nassem Palfen ein 37-jähriger Schwabe und seine Begleiterin in der Dunkelheit verstiegen hatten. Die Ehrenamtlichen konnten die Taschenlampe der Urlauber gut sehen, sie aufs Boot nehmen und zur Seelände zurückfahren, wobei sie bis 19.15 Uhr im Einsatz waren. ml