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Der ukrainische Bergsteiger Mikhail Fomin (Zweiter von rechts) freute sich sehr über den Solidaritätspreis der Paul-Preuss-Gesellschaft. Diesen übergab Laudator Reinhold Messner (rechts) im Beisein von IPPG-Vorsitzenden Georg Bachler (Zweiter von links). Der Siegsdorfer Künstler Walter Angerer der Jüngere überreichte noch eines seiner Werke.

»Es sind harte Zeiten für mein Land« – Der ukrainische Bergsteiger Mikhail Fomin erhält den Solidaritätspreis

Der brutale Angriffskrieg der Russen auf die Ukraine erschütterte auch die Mitglieder der Internationalen Paul-Preuss-Gesellschaft (IPPG). Sie riefen deshalb erstmals einen Solidaritätspreis aus. Dieser ging an den ukrainischen Bergsteiger Mikhail Fomin, »Wir wollen durch diesen Preis auch Stellung zu aktuellen Themen der Gesellschaft nehmen«, betonte IPPG-Vorsitzender Georg Bachler.


Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert. Zudem bekam Fomin ein Paul-Preuss-Kunstwerk des Siegsdorfer Künstlers Walter Angerer dem Jüngeren. »Du würdest auch eindeutig den Großen Preis verdienen«, unterstrich der IPPG-Ehrenvorsitzende Reinhold Messner in seiner Laudatio.

Der ukrainische Bergsteiger gehört in der Tat zu den Spitzensportlern der Szene. Zusammen mit Nikita Balabanov und Viatcheslav Polezhailo löste Fomin 2021 mit der Besteigung des Südostgrats der Annapurna III (7555 m) im Karakorum im Westen Nepals eines der großen Probleme an den höchsten Bergen der Welt. Für ihre Erstbesteigung des Nord-Nordwest-Pfeilers des 7348 m hohen Talung nahe des Achttausenders Kangchendzönga hatte das Trio den Piolet d’Or erhalten.

Fomin nahm den Preis sichtlich ergriffen entgegen. »Es ist sehr wichtig, hier zu sein«, betonte er. »Es ist eine große Ehre für mich, diesen Preis zu bekommen. Es sind harte Zeiten für mein Land.«

Messner ergänzte: »Wir sind erschüttert, was in der Ukraine passiert, aber wir sind auch nicht hoffnungslos.« Er brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass nach dem Krieg russische und ukrainische Bergsteiger auch wieder gemeinsam die Gipfel dieser Welt erklimmen können.

Auch Preisträger Thomas Huber beglückwünschte Mikhail Fomin zu seinen Leistungen. Huber hofft ebenfalls, dass der Krieg bald vorbei sein werde. »Wir Bergsteiger setzen uns für den Frieden ein.« Denn eines sei klar: »Im Basislager gibt es keine Grenzen.«

SB