Mozart (über)lebt: Ein saft- und kraftvoller »Amadeus« überzeugt am Landestheater

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Überwältigende Szenen lieferten Aaron Röll als Amadeus und Lisa Fertner als Constanze in Peter Shaffers »Amadeus«. (Foto: SLT/Tobias Witzgall)

Hat Salieri Mozart nun ermordet oder nicht? In der Premiere des Schauspiels »Amadeus«, das in Kooperation mit der Internationalen Stiftung Mozarteum zur Mozartwoche 2024 im Salzburger Landestheater in einer Inszenierung von Andreas Gergen das Publikum streckenweise überzeugt hat, holte Sona MacDonald in der Hosenrolle des Antonio Salieri jedenfalls mächtig aus: Langes Zottelhaar unter schwarzer Schirmmütze, filmt sie sich in der ersten Szene selbst – Salieri klagt sich des Mordes an, macht dreißig Jahre nach Mozarts Tod klar Schiff – hochdramatisch, Aufmerksamkeit heischend. Richtig gut.


Geisterhaft öffnen sich Türen zum Publikumsraum, durch die einzelne Chorsänger »Salieri« flüstern. Das Premierenpublikum ist bereit für die Wahrheit. Einen Mord gestehen, als letzte verzweifelte Tat, um aus dem Grau des Mittelmäßigen herauszutreten? Wenigstens im Kielwasser eines Genies mitsegeln.

»Musik ist die Kunst Gottes«, ist Salieri sich sicher. Er hatte Gottes Sprachrohr für die

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