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Tausende Besucher beim Faschingszug – Aber auch Enttäuschung und Kritik

Traunstein – Weit über 8000 bunt kostümierte Besucher säumten beim Traunsteiner Faschingszug dicht gedrängt die Straßen entlang des Zugs. Doch nicht bei allen Zuschauern kam der Gaudiwurm in diesem Jahr gut an. Es gab auch viele enttäuschte Gesichter und deutliche Kritik.


Die Kindergruppe der Waginger Schnalzer eröffnete mit lautem Knallen die Faschingsparade. Im Anschluss zogen die 23 Gruppen und Festwagen angeführt von der Veitsgroma Zunft vom Festplatz über Salinenpark und Salinenstraße, die Maxstraße und den Maxplatz bis zum Stadtplatz. 

Mit voller Besetzung gaben die Veitsgroma aus Traunstein mit Präsidentin Josefine Dumebi und ihre Stellvertreterin Petra Tradler, Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer und Stadträten an führender Position die Richtung vor. Neben dem Fanfarenzug begeisterte die Kinder- und Jugendgarde samt Showgarde und den Powerfrauen die Zuschauer. Unter dem Motto Fahrradstraße machte eine ganze Armada von Radlern mit Transparenten und Schildern deutlich, dass bei den Planungen noch Luft nach oben ist. Mit schönen Einlagen begeisterte auch die Ballettgruppe Traunstein. Zeigten sich die Vachendorfer Dirndln im letzten Jahr noch als »Popcorn Girls« und Schleckermäuler, so war die Aufmachung der »siassn Dirndln« auch heuer eine Augenweide. Da passte es gut, dass eine weitere Gruppe von Faschingsfreunden als Lebkuchenherzen verkleidet für ein süßes Beiwerk sorgte. Als bunte Vogel-Strauße verkleidet sorgten die Vogelwuidn Waginger für Hingucker. Die Samba-Truppe »VemComigo« aus Traunstein und München brachte die Zuschauer und Mitwirkende mit mitreißenden Tanzrhythmen gleich mal auf die richtige Betriebstemperatur. 

Märchenhaftes zeigte eine Gruppe aus Trostberg, unter dem Motto »Fit wie Schneewittchen« mit tollen Outfits für Begeisterung sorgte. Mit einer stattlichen Gesandtschaft, viel Musik und elegant-akrobatischen Tanzfiguren sorgten die edel gewandeten Faschingsfreunde von Blau-Weiss Kammer für Jubelrufe. Verwegene Gestalten der ehrenwerten Gesellschaft bevölkerten dagegen den Wagen der Traunnarrischen aus Traunreut. Einen provokant-heiteren Blick hinter die Kulissen mancher Altenheime thematisierte der Burschenverein Hart mit seinem »Rentnerexpress«. Glaubt man den gewitzten Sprüchen der jungen Herrn, läuft dort mitunter auch so manche frivol-ausgelassene Orgie. Die Nachbarn des Burschenvereins Edelweiß Hart setzten da gleich noch eins drauf mit dem Spruch: Mit der richtigen Rakete im Bett ist jeder Tag wie Silvester.

Enttäuschung und deutliche Kritik

Doch nicht bei allen Zuschauern kam der Traunsteiner Faschingszug in diesem Jahr gut an. In den Sozialen Medien und vor allem auch auf unserer Facebook-Seite gab es deutliche Kritik. Bemängelt wurde vor allem, dass das Schauspiel nach nicht einmal einer halben Stunde vorbei gewesen ist. Unter anderem waren Kommentare zu lesen wie »Das war lächerlich heute«, »Sehr enttäuscht, zu kurz, keine Stimmung, traurige Kinder«, »Der Zug ist ein Witz geworden« oder »Der Zug hat 20 Minuten gedauert und es war gar keine Stimmung. Da hat das Schminken der Kinder länger gedauert«. Kritisiert wurde auch, dass die Stadt zu hohe Auflagen für die Teilnehmer machen würde, sodass diese lieber zu anderen Faschingsveranstaltungen fahren würden. So seien am Samstag viele Vereine und Gruppen aus der Region im benachbarten Salzburg gewesen. Viele Besucher haben bereits angekündigt, im nächsten Jahr nicht mehr nach Traunstein kommen zu wollen. eff/jal

Faschingszug Teil 1

Faschingszug Teil 2